Relais im Amateurfunkdienst
Im Amateurfunkdienst arbeiten Relais in Frequenzbändern von 10 m bis über 3 cm und in praktisch allen Betriebsarten. FM-Relais im 2-Meter- und 70-Zentimeter-Band dienen oft zur Verstärkung von Mobilstationen und sind im Amateurfunk am häufigsten vertreten.
Amateurfunkrelais stehen oft an exponierten Standorten (etwa auf dem Brocken und der Zugspitze, aber auch auf Hochhäusern in Städten oder Fernmeldetürmen), um möglichst eine große Reichweite zu erzielen. Jede Relaisstation muss bei der Bundesnetzagentur lizenziert werden. Dabei wird der Standort und die Frequenzen der Relaisstationen in der Lizenz der Bundesnetzagentur festgeschrieben. Das durch die Lizenzierung einer Relaisfunkstelle zugewiesene Rufzeichen beginnt in Deutschland üblicherweise mit DA5, DB0, DF0, DM0 oder DO0.
Relais werden oft im Amateurfunkdienst, aber auch im nichtöffentlichen mobilen Landfunkdienst und im Rundfunkdienst (Füllsender, Fernsehumsetzer) eingesetzt. Relais des nichtöffentlichen mobilen Landfunkdienstes arbeiten in den entsprechenden zugewiesenen Frequenzbereichen, also im UKW-Bereich.
In Österreich haben die Relais ein Rufzeichen einer Clubstation und beginnen immer mit einem X. Beispiel: 70 cm Relais Steyr / OÖ OE5XHO.
Zuständig für die Relaisstation ist der Relaisverantwortliche, der die Station meist mit hohem ehrenamtlichen Einsatz betreut. Die Stromversorgung einiger Amateurfunkrelais ist mittels einer USV gepuffert oder arbeitet autark mit Solarstrom, sodass sie auch bei einem Stromausfall noch für Notfunkzwecke zur Verfügung stehen.
Amateurfunk-Relais können zur Erhöhung der Reichweite untereinander mit Richtfunk oder über das Internet (siehe Echolink) verbunden werden.
Einige Amateurfunk-Relais werden auch live im Internet als Audiostream übertragen.
Eine weitere Variante von Amateurfunkrelais sind Satelliten-Relais, oft sind diese in Amateurfunksatelliten eingebaut, aber auch als zusätzliche Anwendung in kommerziellen Satelliten.
Spezielle Relais für digitale Betriebsarten wie Packet Radio werden Digipeater genannt. Sowohl die Digipeater als auch die Relaisstationen für Sprache werden mittlerweile zu Netzwerken verbunden. Den Zusammenschluss mehrerer Digipeatern nennt man Packet-Radio-Netz.
Relais im analogen Betriebsfunk
Die Verwendung von Relaisstellen im Betriebsfunk ist in Deutschland auf bestimmte Bedarfsträger für ihre eigene, firmeninterne Kommunikation eingeschränkt, wie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), Energieversorger, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung. Diese für die Versorgung der Bevölkerung besonders wichtigen Unternehmen dürfen eigene Funknetze in Form von einzelnen oder vernetzten Relaisstationen betreiben. Allerdings ist dies bei den Versorgungsunternehmen mit dem Einsatz von öffentlichen Netzen wie GSM oder Bündelfunk rückläufig. Die BOS werden ihre jeweiligen Repeater nach dem Aufbau des Tetra in Deutschland auch außer Betrieb nehmen.
Relais im digitalen Betriebsfunk
Mit der Einführung von Digital Mobile Radio im Jahre 2007 wurde auch die entsprechende Funkregulierung in Deutschland angepasst an die schwindende Nutzerzahl im Betriebsfunk. Ab Ausgabe 11/2008 erlaubt die Bundesnetzagentur in den Verwaltungsvorschriften für Frequenzzuteilungen im nichtöffentlichen mobilen Landfunk den Einsatz von Relaisstation für alle berechtigten Betriebsfunkteilnehmer, nicht nur mehr den wenigen Bedarfsträgern aus dem analogen Betriebsfunk. Zudem ist jetzt von "Verbundnutzung" die Rede, d. h. der Errichter der Relaisstation kann sie jetzt auch Dritten zur Nutzung überlassen. Mit relativ kleinem Aufwand kann man jetzt also Telekommunikationsnetzbetreiber werden.
- Bosch FSO
- AEG Teleregent
- FuG-7, FuG8-c, FuG9-c
- Motorola MC-Compact, MTR2000, DR3000, MTR3000, Quantar, Quantro